Voller Erfolg für den Naturschutz: Aus für die A 4 in NRW und Hessen

Das Aus für die Verlängerung der aus Nordrhein-Westfalen kommenden A 4 durch das Siegerland über Frankenberg (Eder) bis zum Hattenbacher Dreieck verkündete am Mittwoch, den 6.5.2010 Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP): "Wir können nicht alles machen, was wünschenswert ist. Wir müssen vernünftig mit den Steuergeldern umgehen."

Angesichts des vorausgesagten niedrigen Verkehrsaufkommens ist der Bau einer Fernstraße mit Kosten in Höhe von derzeit geschätzten 1,7 Milliarden Euro zu teuer. Zwischen Erndtebrück in NRW und Frankenberg in Hessen wird nur ein Verkehrsaufkommen von ca. 10.000 Fahrzeugen in 24 Stunden erwartet; zwischen Frankenberg und dem Hattenbacher Dreieck (Anschluss an die A 5) wären es nur 4.000 bis 5.000 Fahrzeuge. Dieses für eine Bundesfernstraße zu geringe Verkehrsaufkommen rechtfertigt nach Auffassung der Verkehrsexperten nicht einen so teuren Straßenneubau. Diese Auffassung bestätigte auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Selbst die vorbereitenden Untersuchungen sollen nicht weitergeführt werden; alleine die vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung zur Findung einer Trasse würde ca. 3,8 Millionen € kosten.

Im Sommer 2009 wurde bereits ein erster UVP-Scoping-Termin durchgeführt. Die Naturschutzverbände aus NRW und Hessen hatten hierbei massive Bedenken vorgetragen Stellungnahme der Naturschutzverbände. Offenbar spielten die in der Stellungnahme geäußerten Argumente gegen den Weiterbau der A 4 und Forderungen nach umfangreichen Untersuchungen, insbesondere der Flora und Fauna des betroffenen hochsensiblen Raumes, eine Rolle bei den Überlegungen, keine UVS mehr durchzuführen und die weiteren Planungen für den Weiterbau der A 4 nach Hessen einzustellen.

Allerdings dürfte damit die von NRW und Hessen geplante Verbesserung der verkehrlichen Erschließung des Raumes nicht beendet sein. Beide Länder setzen unter anderem auf den Bau von Ortsumgehungen im Zuge der B 508 / B 62.